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Müdigkeit im Herbst: Warum wir tatsächlich müder sind – und was wirklich hilft
Wenn die Tage kürzer werden, fühlen sich viele Menschen schlapp, antriebslos und kommen morgens schwer aus dem Bett. Viele sprechen dann von Müdigkeit im Herbst oder „Herbstmüdigkeit“. „Das ist halt Herbst“, denken die meisten. Doch hinter dieser Erschöpfung stecken spannende biologische Zusammenhänge – und es gibt einfache Wege, um den Kreislauf aus Dunkelheit und Erschöpfung zu durchbrechen.
Müdigkeit im Herbst durch Tageslichtmangel: weniger Serotonin, mehr Melatonin
Ab Oktober sinkt die Zahl der Sonnenstunden in Mitteleuropa deutlich. Die Folge: Unser Körper produziert weniger Serotonin, das sogenannte Glückshormon, und dafür mehr Melatonin, das Schlafhormon. Dieses Ungleichgewicht macht uns müder, gereizter und weniger leistungsfähig – eine Hauptursache für die bekannte Herbstmüdigkeit.
Vitamin-D-Mangel verstärkt Müdigkeit im Herbst
Ein zweiter Faktor ist das Vitamin D. Ab Herbst reicht die Sonnenstrahlung in Mitteleuropa kaum noch aus, damit unser Körper ausreichend Vitamin D selbst bildet. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist die körpereigene Vitamin-D-Synthese in unseren Breiten von Oktober bis März in der Regel nicht möglich.
Sinkende Werte können nicht nur Müdigkeit im Herbst, sondern auch eine Abwehrschwäche begünstigen. Wie Gesundheitsinformation.de erklärt, ist Müdigkeit ein typisches Symptom eines Vitamin-D-Mangels. Besonders spürbar wird das für Menschen ab 40, da der Stoffwechsel und Hormonhaushalt sich verändern.
Ursachen von Müdigkeit im Herbst im Überblick
Wenn die Tage kürzer werden, merken viele Menschen: Die Energie sinkt, man fühlt sich antriebslos und kommt morgens schwerer aus dem Bett. Doch dahinter stecken ganz konkrete Ursachen.
Weniger Tageslicht bedeutet, dass der Körper weniger Serotonin (unser „Glückshormon“) produziert, dafür aber mehr Melatonin – das Schlafhormon. Kein Wunder also, dass Müdigkeit und Antriebslosigkeit häufiger auftreten.
Hinzu kommt, dass wir in der dunklen Jahreszeit kaum noch Vitamin D bilden können. Dieser Mangel schwächt das Immunsystem und sorgt für zusätzlichen Energiemangel.
Auch unser Stoffwechsel reagiert auf die Jahreszeit: Er stellt auf eine Art „Energiesparmodus“ um. Das ist zwar ein kluger Mechanismus der Natur, macht uns aber weniger leistungsfähig.
Wer zudem unregelmäßig schläft, verschlechtert seine Regeneration zusätzlich – das führt zu noch mehr Tagesmüdigkeit.
Warum unser Stoffwechsel Müdigkeit im Herbst begünstigt
Auch unser Organismus passt sich der Jahreszeit an. Ähnlich wie in der Natur geht der Stoffwechsel in eine Art Energiesparmodus. Tiere ziehen sich in den Winterschlaf zurück – wir Menschen werden zwar nicht so extrem heruntergefahren, aber die Tendenz ist spürbar: weniger Energie, mehr Ruhebedarf. Das erklärt, warum Herbstmüdigkeit für viele so deutlich spürbar ist.
Zusätzlich zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass individuelle Faktoren wie Schlafgewohnheiten, körperliche Aktivität oder Ernährung die Tagesmüdigkeit maßgeblich beeinflussen können. Eine Studie im Fachjournal PMC belegt, dass diese Einflüsse auch erklären, warum manche Menschen im Herbst besonders stark unter Müdigkeit leiden, während andere weniger betroffen sind.
Nice-to-know: Kurze Spaziergänge wirken Wunder
Schon 10 bis 15 Minuten Tageslicht am Morgen können ausreichen, um den Melatoninhaushalt zu regulieren. Der Gang ins Freie – selbst an grauen Tagen – wirkt wie ein Signal an den Körper: „Der Tag hat begonnen“ – ein einfacher, aber wirksamer Schritt gegen Müdigkeit im Herbst.
Tipps gegen Müdigkeit im Herbst
Damit Herbstmüdigkeit nicht dauerhaft den Alltag bestimmt, helfen einfache Strategien:
- Lichtquellen nutzen: Tageslichtlampen oder spezielle Wecker mit Sonnenaufgangssimulation.
- Vitamin-D-Check beim Arzt: Bei Bedarf Supplemente in Absprache einnehmen.
- Bewegung einbauen: Spaziergänge oder Sporteinheiten im Freien.
- Feste Schlafroutine: Regelmäßige Zeiten unterstützen den Hormonhaushalt.
Ein weiterer Hinweis: Laut der TK-Studie „Schlaf gut, Deutschland“ schlafen viele Menschen in Deutschland ohnehin zu unregelmäßig – was die Müdigkeit im Herbst zusätzlich verstärken kann.
Fazit:
Müdigkeit im Herbst ist kein reines Kopfthema, sondern biologisch erklärbar. Weniger Sonnenlicht, sinkende Vitamin-D-Werte und ein veränderter Stoffwechsel machen uns tatsächlich müder. Mit den richtigen Maßnahmen – von Licht über Bewegung bis zu einem Vitamin-D-Check – lässt sich der Effekt aber deutlich abfedern. Besonders ab 40 lohnt es sich, aktiv gegenzusteuern, um den Herbst nicht nur müde, sondern bewusst und vital zu erleben.